Erfolgsfaktor Wertschätzung - Wie Sie im Kleinen Großes bewirken

Erfolgsfaktor Wertschätzung

Wie Sie im Kleinen Großes bewirken

Wir leben in einer Zeit, in der Grenzen geschlossen, Brücken abgerissen und Mauern gebaut werden. Ob auf der Straße oder im Internet, jeden Tag können wir sehen, wie Menschen beleidigt, beschimpft und niedergemacht werden. Wir spüren oft auch am eigenen Leib, wie die Gier nach Profit und Macht Menschen die Menschlichkeit vergessen lässt. Aber wie können wir diesen negativen Trend aufhalten? Es gibt dafür ein einfaches und sehr wirksames Gegenmittel: Wertschätzung!

Mit Wertschätzung können Sie so unglaublich viel Positives erreichen – sie ist einer der besten Motivationsfaktoren. Probieren Sie es einfach mal aus, denn dazu braucht es nicht viel. Sie werden ganz schnell feststellen, wie wertvoll ein freundliches „Guten Morgen“, ein Lächeln oder ein einfaches „Danke“ sein kann. Diese ganz simplen Kleinigkeiten im Umgang mit Menschen können so viel bewirken und einen ungeahnten Teamgeist hervorrufen. Gerade für Unternehmen kann Wertschätzung ein wahrer Schatz sein.

„Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenige Brücken.“ Isaac Newton

Warum ist es so wichtig, Wertschätzung zu geben?

Man kann nur dann Wertschätzung entgegenbringen, wenn man sich selbst wertschätzen kann. Nur wenn wir unseren eigenen Wert erkennen, dann erkennen wir auch den Wert des anderen.

In seinem Buch „Wunderwaffe Wertschätzung“ schreibt der TV-Moderator Tim Niedernolte: „Wertschätzung beginnt immer im Kleinen. Da, wo wir Menschen treffen und sie auch als Menschen wahrnehmen. Wertschätzung beginnt immer bei mir selber!“1

Der fiese Gegenspieler von Wertschätzung ist Geringschätzung. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichte 2017 in einer Sonderauswertung der PISA-Studie⁴ Daten zum Lernumfeld und Lernverhalten 15-jähriger Schüler. Demnach wird in Deutschland jeder sechste Schüler Opfer von zum Teil massivem Mobbing in der Schule. Eine erschreckende Zahl, gerade wenn man sich vorstellt, wie hoch erst die Dunkelziffer sein mag. Auch im Beruf gehört Mobbing nur allzu häufig zum Alltag vieler Menschen. Solch massive Verletzungen des Selbstwerts können dauerhaft zu Lernschwächen, seelischen Erkrankungen bis hin zum Burn-out, Mord- oder Selbstmordgedanken führen.

Der verstorbene britische Astrophysiker Stephen Hawking überraschte mit seiner These, dass das Überleben der Menschheit davon abhängt, ob sie die Empathie retten kann. In allen anderen Dingen sind uns Computer und Roboter überlegen. Aber niemals werden sie menschliche Empfindungen entwickeln und sich in andere hineinversetzen können. Unsere positiven Gefühle und unsere Empathie sind unsere Stärke.

Was wiegt im Job mehr: Geld oder Wertschätzung?

Natürlich ist die Höhe des Gehalts auch eine Form der Wertschätzung. Untersuchungen belegen aber, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter in erster Linie nicht vom Geld abhängt. Die Personalberatung Rochus Mummert veröffentlichte 2015 die Ergebnisse einer Studie zum Thema „Wertschöpfung durch Wertschätzung”⁵. Daraus geht hervor, dass Unternehmen, die Wertschätzung und Respekt leben, eine geringere Fehlzeitenquote verzeichnen. Zudem sind diese Firmen produktiver, innovativer, lebendiger und damit auch nachhaltig erfolgreicher.

Selbstverständlich tragen Führungskräfte in erster Linie die Verantwortung dafür, wie Werte in ihrem Unternehmen umgesetzt und gelebt werden. Schließlich prägen sie über ihre Vorbildfunktion die Führungs- und Leistungskultur. Bringen Führungskräfte ihren Mitarbeitern als Menschen und nicht als reine Arbeitskraft Wertschätzung entgegen, werden sie feststellen, dass sie regelrecht aufblühen und sogar über sich hinauswachsen können. Dabei muss es nicht der ultimative Kuschelkurs sein, der sich durch Lob und Komplimente ausdrückt. Was für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Job vor allem zählt ist der gegenseitige Respekt füreinander, Anerkennung und selbstverständlich auch das Vertrauen in ihre geleistete Arbeit.

Wie kann ich im Alltag Wertschätzung zeigen?

1. Selbstwert erkennen

Wertschätzung beginnt zu allererst mal bei Ihnen selbst. Wenn Sie selbst wissen, wie wertvoll Sie sind, dann fällt es Ihnen auch leichter anderen Wertschätzung entgegen zubringen. Vertrauen Sie einfach Ihren eigenen Stärken und Fähigkeiten, stehen Sie zu Ihrer Persönlichkeit, Ihren Werten und Zielen.

 

2. Auf Augenhöhe

Begeben Sie sich bei der Unterhaltung mit Ihrem Gegenüber auf die gleiche Ebene. Gehen Sie beispielsweise bei der Unterhaltung mit einem Kind in die Knie, vermitteln Sie dem Kind unterbewusst: „Du bist mir wichtig.“

Für eine Kommunikation in einer beruflichen oder partnerschaftlichen Beziehung bedeutet dies, sich unabhängig von Hierarchie, Alter oder Geschlecht auf dem gleichen Level zu begegnen. Also nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe.

 

3. Ein Lächeln

Mit einem Lächeln signalisieren Sie Sympathie und Wärme. Ihr Gegenüber fühlt sich sofort wertgeschätzt und begegnet auch Ihnen meist freundlich und aufgeschlossen. Probieren Sie es einmal aus, ein freundliches Lächeln kann der perfekte Eisbrecher sein.

 

4. Ein freundlicher Gruß

Grüßen Sie immer Ihre Nachbarn oder Kollegen oder schauen Sie manchmal auch weg? Nehmen Sie sich das Grüßen doch einfach mal fest vor, denn es ist gut für das Miteinander. Jemanden zu grüßen bedeutet “ich SEHE dich” und genau damit geht die Wertschätzung im Zwischenmenschlichen los.

 

4. Danke sagen

Vieles wird in unserem Alltag selbstverständlich. Dankbar zu sein bedeutet, etwas wertzuschätzen und bewusst wahrzunehmen. Wenn wir „Danke“ sagen, zeigen wir, dass wir die andere Person wahrnehmen. Noch wirkungsvoller ist es mit einer Erklärung: „Danke, für deine ehrliche Meinung.“

 

Fazit: Wertschätzung ist für uns von essenzieller Bedeutung. Sie ist eine Art „emotionale Muttermilch“, die wir für unseren Selbstwert genauso brauchen, wie Muttermilch in den ersten Monaten unseres Lebens.

In Ihrem Alltag beginnt Wertschätzung immer bei Ihnen selbst, Sie müssen Sie nur einsetzen – es ist total einfach. Begegnen Sie Ihren Mitmenschen auf Augenhöhe, mit einem freundlichen Lächeln, einem Gruß oder einem ehrlichen Danke. Es müssen nicht immer die großen Worte und Taten sein, es sind vor allem die kleinen weniger offensichtlichen Dinge, mit denen Sie Ihrem Gegenüber zeigen, dass Sie ihm mit Respekt begegnen. Und das Beste: Wenn Sie anderen Gutes tun, profitieren Sie selbst davon, denn gelebte, echte Wertschätzung macht nachweislich glücklich.

Quellen:
1Niedernolte, Tim (2018): Wunderwaffe Wertschätzung. Vom Großen Glück einer einfachen Lebenshaltung, 3. Auflage, Asslar, Deutschland: adeo Verlag
²Haller, Prof. Reinhard (2019): Das Wunder der Wertschätzung: Wie wir andere stark machen und dabei selbst stärker werden, 9. Auflage, München, Deutschland: Gräfe und Unzer Verlag GmbH
³Wertschätzung ist kein Kuschelfaktor, sondern eine notwendige Grundlage – F.A.Z.-Personaljournal (faz-personaljournal.de) (abgerufen am 15.07.2021)
⁴https://www.oecd.org/pisa/PISA2015-Students-Well-being-Country-note-Germany.pdf) (abgerufen am 16.02.2024)
⁵https://www.rochusmummert.com/wp-content/uploads/2020/06/Wertschoepfung_durch_Wertschaetzung.pdf (abgerufen am 15.07.2021)
⁶7 Zeichen der Wertschätzung – ZEITBLÜTEN (zeitblueten.com) (abgerufen am 15.07.2021)

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