Stress bewältigen: Ihr Weg aus dem Hamsterrad

Stress bewältigen: Ihr Weg aus dem Hamsterrad

4 Schritte, wie Sie Stress in Ihrem Alltag besser bewältigen

Unser Leben wird immer schneller, die Anforderungen im Beruf und auch im privaten Alltag immer größer. Gerade in Zeiten wie diesen, haben wir oft das Gefühl, überfordert zu sein und die steigenden Erwartungen nicht mehr bewältigen zu können. Solche Herausforderungen führen bei vielen Menschen zu Überforderungen und stressbedingten Gesundheitsproblemen bis hin zum Burn-Out.

Doch was hat das mit dem Stress überhaupt auf sich? Warum fühle ich mich oft so gestresst? Und wie kann ich es schaffen, Stress im Alltag besser zu bewältigen?

Wir zeigen Ihnen, wie Sie Stress durch mehr Achtsamkeit besser bewältigen und wie Sie schon frühzeitig erkennen, wenn eine Überbelastung Ihre Gesundheit aus dem Gleichgewicht bringt.

Wozu eigentlich dieser ganze Stress?

Stress ist im Grunde eine ganz nützliche Sache, denn unser Körper stellt dabei den Abwehr-Modus gegen äußere Bedrohung ein. Schon in Urzeiten war dieser Abwehr-Modus überlebenswichtig, denn in einer Stress-Situation schüttet unser Körper Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol aus und stellt sich mit diesem Hormoncocktail auf eine Flucht- oder Kampfsituation ein. In der Folge steigen Blutdruck und Puls. Das Blut strömt in die Muskulatur und das Schmerzempfinden wird herabgesetzt. Entspannt sich die Situation, werden die Stresshormone gezügelt und unser Körper schaltet um auf Entspannung-Modus. In der Folge produziert er ein körpereigenes Morphium und es stellt sich Wohlgefühl ein.

Gift ist eine Frage der Dosis.

(Paracelsus)

Wieso kann Stress für mich so gefährlich sein?

Die Menschen der Steinzeit hatten nach einer Stresssituation den Luxus, den Entspannungs-Modus und das körpereigene Morphium genüsslich auszukosten. Sie konnten sich also dafür belohnen, dass die Jagd oder der Kampf erfolgreich war. In der heutigen Zeit ist das leider ein wenig anders. Der moderne Mensch steht unter Zeit- und Leistungsdruck. Ihn bedrückt die Angst um den Arbeitsplatz, die Sorge um die Familie und muss dazu noch den Erwartungen der Gesellschaft gerecht werden. Schnelligkeit, Dauererreichbarkeit und Multitasking sind angesagt. Bei vielen von uns reiht sich Stressreiz an Stressreiz. Es fehlt die Zeit, den Entspannungs-Modus einzuschalten und unserem Körper die Zeit zu geben, Stresshormone wieder abzubauen. Das führt dazu, dass uns die eigentlich nützlichen Stresshormone krank machen. Stressbedingte Gesundheitsprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magengeschwüre oder sogar Krebs sind die Folge. Viele Menschen drohen an ihrer Dauerbelastung zu zerbrechen. Sie sind psychisch erschöpft, ausgelaugt und antriebslos – eindeutige Warnsignale eines beginnenden Burn-out.

82% der 30 – 39-jährigen fühlen sich manchmal oder häufiger gestresst.
22% der Deutschen haben schon einmal Stress erlebt, den sie nicht allein bewältigen konnten.*

*TK-Studie „Entspann dich, Deutschland“, 2016

Wie kann ich Stress besser bewältigen?

Stress gehört zum Leben, er kann sogar Ihre Leistungsfähigkeit erhöhen. Aber eines steht fest: Zu viel Stress macht krank und das sollten Sie vermeiden. Natürlich ist es nicht immer möglich, alle Stressauslöser (Stressoren) zu beseitigen. Aber viele der kleinen täglichen Ärgernisse, die zu einer Stresssituation führen, können Sie bewältigen oder sogar gänzlich aus Ihrem Leben verbannen. Das Wichtigste dabei ist nur, dass Sie sie überhaupt als Stressoren erkennen. Nehmen Sie sich die Zeit heraus zu finden, was die Ursachen sind. Sind es zu hohe Erwartungen im Job oder sind es private Umstände? Was können Sie an dieser Situation aktiv ändern? Ist in absehbarer Zeit ein Ende der Belastung in Sicht? Welche der Stressoren lässt sich relativ leicht vermeiden? Legen Sie sich dazu eine Liste an und schreiben Sie alles auf, was Ihnen zu diesen Fragen einfällt. Ist Ihnen das gelungen, haben Sie schon den ersten großen Schritt aus Ihrem Hamsterrad geschafft.

4 Schritte, die Ihnen helfen, Stress im Alltag besser zu bewältigen

1. Schritt: Überlastung erkennen

Kommt Ihnen das bekannt vor? Sie fühlen sich abgeschlagen, leiden unter Antriebslosigkeit, haben Schlafstörungen, Beschwerden wie Kopf-, Rücken- oder Magenschmerzen? Wenn sich solche Symptome bei Ihnen über einen längeren Zeitraum einstellen, ist das ein Zeichen dafür, dass Sie übermäßig belastet sind. Das fühlt sich nicht nur schlecht an, es kann auch zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Hören Sie auf Ihren Körper und erkennen Sie frühzeitig die Warnsignale, die er Ihnen sendet.

2. Schritt: Situation aktiv verändern

Die Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Doch wer Vorwärts kommen will, muss auch den zweiten Schritt tun. Finden Sie also heraus welche Dinge oder Herausforderungen Sie in Ihrem Leben überhaupt in eine Stresssituation bringen und versuchen Sie, möglichst viele davon zu vermeiden. Suchen Sie bei beruflichem Stress zum Beispiel das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten und finden Sie gemeinsam eine Lösung zur Arbeitsentlastung. Auch im Privaten werden Sie bei genauerem Hinsehen sicherlich den einen oder anderen Mühlstein entdecken, den Sie getrost über Bord werfen können. Übrigens: Auch ein “NEIN” sagen will gelernt sein!

3. Schritt: Sich selbst Grenzen setzen

Gönnen Sie sich ganz bewusste Freiräume für sich selbst. Bauen Sie während Ihrer Arbeit kleine Pausen ein und versuchen Sie nach Möglichkeit, Überstunden zu vermeiden. Schalten Sie nach Feierabend ihr Handy aus, Sie müssen nicht immer erreichbar sein. Sie müssen auch nicht immer alles sofort erledigen. Planen Sie für Ihre ToDos doch einfach mal mehr Zeit ein. In Verbindung mit einem guten Selbstmanagement können Sie sich so ganz bewusst vor Zeitdruck und Überlastung schützen.

4. Schritt: Ausgleich zum Arbeitsalltag schaffen

Setzen Sie sich kleine Highlights in Ihren Feierabend oder an den Wochenenden. Dies kann zum Beispiel ein Restaurantbesuch oder ein Treffen mit Freunden sein. Versuchen Sie, diese Momente ganz bewusst wahrzunehmen und zu genießen. Achten Sie auf eine gesunde Lebensweise und auf genügend Bewegung – vorzugsweise an der frischen Luft. Schlaf ist die Kraftquelle Nummer eins. Deshalb sollen Sie ganz besonders auf ausreichend Schlaf und feste Schlafenszeiten achten. Gezielte Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training sind ebenso hilfreich, um die notwendige Balance zu schaffen.

Fazit: Zu viel Stress macht krank – das steht fest. Doch steigende Alltagsanforderungen verlangen von uns allen, immer komplexere Herausforderungen und immer kürzeren Zeitabständen zu bewältigen. Wenn es Ihnen aber gelingt, Ihre persönlichen Stressoren ausfindig zu machen und im besten Falle zu eliminieren, lassen sich viele der täglichen Ärgernisse vermeiden. Mit gesunder Ernährung, ausreichend Schlaf, Sport und der richtigen Work-Life-Balance erhalten Sie die nötige Energie, damit Sie Stress im Alltag besser bewältigen. Achten Sie trotz allem immer auf Ihren Körper und versuchen Sie, Warnsignale frühzeitig zu erkennen.

Quellen:
Brechtel, Christoph (2014): Was Stress und Burnout mit uns machen und was wir dagegen tun können: Übersichten und Strategien zur psycho-physischen Gesundheit, Hamburg, Deutschland: tredition GmbH-Verlag.
Strobel, Ingrid (2015): Stressbewältigung und Burnoutprävention: Einzelberatung und Leitfaden für Seminare, 1. Auflage, Stuttgart, Deutschland: Georg Thieme Verlag.
Hunold, Andrea (2020): Mein 8-Wochen-Programm, Resilienz, der Weg zu Innerer Kraft,Köln, Deutschland, Lingen Verlag.
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/2012/stress-114.html (abgerufen am 28.01.2021)
https://www.tk.de/techniker/unternehmensseiten/unternehmen/broschueren-und-mehr/broschuere-stress-2013462 (abgerufen am 16.02.2024)

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