Burnout: Warnsignale frühzeitig erkennen
Wie Sie sich gegen Burnout wirkungsvoll schützen
Die Anforderungen unserer modernen Gesellschaft, ob im beruflichen oder privaten Bereich, nehmen stetig zu. Ständige Erreichbarkeit, erhöhter Leistungsdruck, hohes Arbeitsaufkommen, Überstunden, dazu Kinder, Haushalt und familiäre Verpflichtungen. Umso wichtiger ist es, dass Sie bei diesen täglichen Herausforderungen auch auf Ihre psychische Gesundheit achten.
Sie sind oft gereizt, leiden unter Schlafstörungen und haben Probleme mit der Konzentration? Ist das normal oder können das die ersten Anzeichen eines Burnout-Syndroms sein? Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Frühwarnzeichen erkennen und was Sie tun sollten, um ein Burnout-Syndrom zu vermeiden.
Was ist eigentlich ein Burnout?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschrieb 2019 Burnout nicht als Krankheit sondern als ein Syndrom, das ausschließlich aus chronischem Stress am Arbeitsplatz hervorgeht. Viele Ärztinnen und Ärzte hatten die Hoffnung, dass die WHO Burnout als Krankheit definiert und nicht nur als ein „Phänomen im Beschäftigungsumfeld“ beschrieben wird.
Der Begriff „Burnout“ (deutsch: ausbrennen) wurde in den 1970er Jahren durch den New Yorker Psychotherapeuten Herbert Freudenberger geprägt. Er beschrieb die Folgen stärkerer Belastung bei „helfenden“ Berufen – also Pflegekräften oder Ärztinnen und Ärzte. Seine Patientinnen und Patienten fühlten sich „ausgebrannt“ – überfordert, antriebslos und erschöpft. Heute wissen wir, dass nicht nur Menschen in Pflegeberufen unter Burnout leiden können. Tatsächlich kann es jeden treffen: den Manager, die Angestellte, den Politiker, die Schülerin, den Hausmann oder die alleinerziehende Mutter.
Wie kann es zu einem Burnout kommen?
Die Auslöser eines Burnouts können vielfältig sein und reichen von Geldsorgen über Stress im Beruf oder im Privatleben bis hin zu Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Schule. Eine Studie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2016 zeigt aber auch: Je mehr Rollen ein Mensch in seinem Alltag erfüllen muss, desto höher ist das Risiko einen Burnout zu erleiden.
Neben äußerlichen Einflüssen spielen aber auch bestimmte Aspekte in der Persönlichkeit der Betroffenen eine Rolle. Ein Burnout trifft oft Menschen, die zu hohe Ansprüche an sich selbst und vielleicht auch andere stellen – alles muss perfekt sein. Viele Betroffene haben aber auch ein schwaches Selbstwertgefühl, gehen Konflikten lieber aus dem Weg. Es fällt Ihnen schwer mit Niederlagen, Kränkungen oder Frust umzugehen.
Was können erste Warnsignale eines Burnouts sein?
Um zu wissen, wie Sie sich vor einem Burnout schützen, ist es im Vorfeld wichtig, die ersten Warnsignale frühzeitig zu kennen, denn sie können oft auch als typische Stresssymptome wahrgenommen und deshalb ignoriert werden.
Zu den Anzeichen, die Sie ernst nehmen sollten, zählen u. a.:
- Schlafstörungen
- Gereiztheit
- Konzentrationsschwäche
- Kreislaufprobleme
- Antriebslosigkeit
- Reizdarm-Diagnose
- Häufige grippale Infekte
- Desinteresse und Demotivation
- Gefühl innerer Leere
Ein kurzer Erschöpfungszustand, zum Beispiel nach hoher Belastung, klingt in aller Regel über das Wochenende oder den Urlaub wieder ab. Die Energie-Akkus Ihres Körpers und Ihrer Psyche haben gelernt, sich in einer Erholungsphase wieder selbst aufzuladen. Anders sieht es bei Menschen mit Burnout aus. Der Erschöpfungszustand hält weiterhin an oder verschlechtert sich sogar. In den schlimmsten Fällen entwickelt sich daraus eine Depression. Burnout zeigt sich bei jedem Menschen anders. Sollten Sie erste Warnsignale bei sich entdecken, wenden Sie sich an einen Facharzt / eine Fachärztin, damit Ihnen rechtzeitig geholfen werden kann.
Wie kann ich ein Burnout vorbeugen?
Ein Burnout entwickelt sich nicht von heute auf morgen, sondern entsteht in einem schleichenden Prozess. Die meisten Betroffenen reagieren daher erst, wenn es zu spät ist. Dabei können Sie sich mit vorbeugenden Maßnahmen gegen das quälende Gefühl des Ausgebranntseins und der völligen Erschöpfung wirkungsvoll schützen.
Fazit: Die öffentliche Diskussionen um das Thema Burnout, die natürlich auch durch prominente Fälle wie zum Beispiel den Starkoch Tim Mälzer ermutigt wurden, haben zu mehr Verständnis und zur Reduzierung eines gesellschaftlichen Stigmas geführt. Dennoch fällt es vielen Betroffenen schwer, sich gegenüber ihrem Arbeitsgeber, Familie oder Freunden zu outen – die Angst vor Unverständnis überwiegt. Ein erster Ansprechpartner bei Verdacht sollte daher immer Ihr Hausarzt sein. Er wird im Vorfeld körperliche Ursachen ausschließen und Sie bei Bedarf zu einem Spezialisten überweisen. Die Symptome des Burnouts können sich wie ein Schneeballsystem gegenseitig verschlimmern. Deshalb gilt: Je früher Sie handeln, umso besser sind die Chance einer schnellen und vollständigen Genesung.
Quellen:
https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/burnout/artikel/ (abgerufen am 23.06.2022)
https://www.dr-willi.de/stressmedizin/burnout/ (abgerufen am 23.06.2022)
https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/psychische-krankheiten/burn-out-symptome-ursachen-therapie-738121.html (abgerufen am 23.06.2022)
https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/darum-ist-burnout-keine-krankheit/ (abgerufen am 23.06.2022)
https://www.tk.de/techniker/unternehmensseiten/unternehmen/broschueren-und-mehr/stressstudie-2021-2026692?tkcm=aaus (abgerufen am 23.06.2022)
https://karrierebibel.de/perfektionismus/ (abgerufen am 23.06.2022)
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